Caligula und das Mädchen auf der Treppe
Das Leben ist so verdammt unfair – da wird man gerade erst geboren, und schon bekommt man von „denen da“ ungefragt einen blöden Namen aufgedrückt. Und bevor Du dich versiehst, bist Du so ein Finn oder ein Niklas oder ein Lennart oder halt ein Luka. Tja, die Eltern kannst Du dir nicht aussuchen. Und deshalb wohnt Luka, der viel lieber nach dem römischen Kaiser Caligula benannt worden wäre, mit seinen Eltern in einem Mehrfamilienhaus am Rande der Stadt. Dort treiben sie ihn langsam zum Wahnsinn mit ihrer gewaltfreien Kommunikation und ihrer Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken. Lukas einziger Lichtblick ist das Nachbarsmädchen Eileen. Beide beschließen, dass sie nicht mehr bei ihren
Eltern leben wollen und fassen den Plan, auf den Treppenabsatz im Flur zu ziehen. Dafür sind außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich, denn irgendwie müssen die Heranwachsenden ja ihre Eltern loswerden.
Eine absurd-komische Geschichte von Helwig Arenz über den Übergang von der Kindheit in die Pubertät, die erste zart aufkeimende Liebe und den alltäglichen Wahnsinn im Mikrokosmos Familie.
„Es macht einen Riesenspaß den Text zu lesen und man freut sich über jede neue Verrücktheit, die bei genauerer Betrachtung eigentlich erschreckend normale Situationen in Familien spiegelt. Und obwohl der Zuschauer die Eltern- und die Kinder-Perspektive kennenlernt, verbündet er sich automatisch mit den jungen Protagonisten.
Das Stück ist ein kluges Soziogramm und verbindet als solches auf originelle Weise zwei Lebensarten; sowohl die privilegierten als auch und gerade die prekären Verhältnisse werden extrem dargestellt, kommen einem aber trotzdem sehr nah, weil die Figuren unglaublich liebevoll und immer mit einem Augenzwinkern gezeichnet werden. Damit hat der Autor einen sehr frischen dynamischen Text geschaffen, der nach Meinung der Jury unbedingt auf die Bühne gehört.“ (Laudatio im Rahmen des 20. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreises KAAS & KAPPES 2018 )
Die Drei von der Brandstelle
Ein Endzeitszenario zum Totlachen
von und mit Ewald Arenz, Helwig Arenz, Lisa Sophie Kusz und Jürgen Heimüller // Regie: Katja Kendler
Arenz, Arenz, Heimüller und Kusz sind „DIE 3 VON DER BRANDSTELLE“. Hier wird mit Vorsatz gezündelt und Brand gestiftet. Der Schriftsteller Ewald Arenz lässt mit Lisa Sophie Kusz sowie Helwig Arenz und Jürgen Heimüller boshafte, heitere und absurde literarische Funken sprühen. Ein ausgesprochen böses Programm, bei dem die apokalyptischen Vorreiter Literatur, Musik, Gesang, Schauspiel – einfach alles nutzen, um dem Publikum die Tränen vor Lachen oder vor Trauer über die Aktualität der absurden und irrwitzigen Szenen in die Augen schießen zu lassen.
„Um es vorauszuschicken: Ewald Arenz kann mehr als ‚Meine kleine Welt‘. ‚Die Drei von der Brandstelle‘, das sind Texte, Lieder und Szenen aus seiner Feder, die der Zuhörer fast überrascht als herrlich überzeichnete Groteske wahrnimmt, die die Absurdität der Wirklichkeit abbildet und dabei genau die richtige Mischung zwischen vermeintlicher Despektierlichkeit und Komik trifft. (…) ‚Die Drei von der Brandstelle“ – ganz große Unterhaltung‘. (Der Bote, Susanne Voss)
FAZIT: „Ein hochintelligenter, wahnsinnig komischer, verstörender Abend.” (Fürther Nachrichten, Walter Grzesiek)
(…)“überzeugte Lisa Sophie Kusz, die (…) mit ihrer begeisternden Bühnenpräsenz die Zuschauer in ihren Bann zieht.“ (Stadtblick, Susanne Voss)
EUREXIT in Athen!
EUREXIT
von Kostas Papakostopoulos nach Aischylos
Gastspiel in Athen 2018
mit griechischer Übertitelung
Termin: 28.09.2018
Ort: Teatro Technis – Karolos Koun, Frynichou 14, Plaka
Das Deutsch Griechische Theater setzt sich mit der Zukunft Europas auseinander und stellt die Inszenierung des Projekts EUREXIT vor: ein theatralisches Experiment von Kostas Papakostopoulos um die aktuelle Krise der Wertegemeinschaft Europa.
Der Chor – im antiken Drama ist er die Stimme des Volkes. Mit einer Stimme sprechen hier die ungehörten Vielen. Ein Zusammenstimmen verschiedener Stimmlagen. Polyphonie, Euphonie, Kakophonie. Wie aber steht es um unseren europäischen Chor: Volkes Stimme – oder doch nur ein Durcheinander schriller Stimmen? Kommt nach dem BREXIT der EUREXIT? Fallen wir Europäer ins Nationale zurück? Zerbricht das europäische Projekt? Wegen der Flüchtlinge? Der eigensinnigen Ungarn? Der faulen Griechen? Der herrischen Deutschen?
In EUREXIT verschmilzt Kostas Papakostopoulos eigenhändig in Köln gesammelte Stimmen europäischer Bürger, Videos, poetische und eigene Texte mit Textfragmenten aus Aischylos‘ „Agamemnon“. Dies bildet die Grundlage für ein performatives und interaktives Projekt im Grenzbereich von Theater, Film und Musik. Um die europäische Krise darzustellen, hat das DGT in dieser Kollage aus Dokument und Dichtung diesseits des nüchternen Blicks der geschriebenen Geschichte die Perspektive des Einzelnen gewählt.
Dr. Böhmermanns Struwwelpeter
Gastspiel in Athen!
GASTSPIEL IN ATHEN!
Am 13.Oktober um 21h im Theaterhaus der Stiftung Michael Cacoyannis.
Er kommt in Booten, aus Syrien, aus Marokko, aus Afghanistan und dem Irak – der Flüchtling. Er fordert Europa, er spaltet es, er mutet ihm ein Bekenntnis, einen Beweis seiner humanistischen Werte zu, und stürzt den Kontinent dabei unwissentlich in seine bisher tiefste Krise. Inspiriert von Euripides’ „Iphigenie in Aulis“ entdecken Kostas Papakostopoulos und das DGT diese europäische Krise in Aulis, in der Gestalt des Flüchtlings IPHIGENIE.
In Zeiten eines immer lauteren Streits über Flüchtlinge in Europa beschäftigen wir uns mit den Fragen: Wie geht unsere Demokratie mit den Flüchtlingen um? Haben unsere „Feldherren“ die Situation noch im Griff?
Karten unter: https://offticket.de/veranstaltungen/theater-bauturm
mit Elisabeth Pless, Stephanie Meisenzahl, Ali, Amir und Hamid, Thomas Franke,Lisa Sophie Kusz und Terja Diava
Regie und Dramaturgie: Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild und Kostüme: Ulrike Mitschke
Musikkomposition und Videos: Herbert Mitschke
Licht: Julia Marx
Regieassistenz: Eike Brand
Sketch für Gute Arbeit Originals
Sendetermin Franken-Tatort
After Sun in Nürnberg
Am 17. März hatte ich mit „After Sun“ von Rodrigo Garcia Premiere im Festsaal des K4 in Nürnberg!
Höher – schneller – individueller.
Ein Mann, eine Frau, ein gemeinsames Ziel: der ultimative Kick. Auf ihrer Suche danach treiben sie sich gegenseitig an ihre physischen und psychischen Grenzen.
Angeschlossen an eine Herzschlag-Verschwendungs-Maschine zählt diese ihre statistisch errechneten, bis zu ihrem Tode verbleibenden Herzschläge rückwärts herunter.
Von einem Musiker live arrangiert, bestimmen ihre Herzschläge den Rhythmus des Abends.
Je größer der Rausch, desto schneller der Herzschlag und umso kürzer die verbleibende Lebenszeit. Aber ist es das nicht wert?
Eine Koproduktion mit der Tafelhalle Nürnberg.
Unterstützt vom Digital Sports and Health Lab der FAU Erlangen-Nürnberg.
im Festsaal des KunstKulturQuartiers (Königstraße 93, 90402 Nürnberg)
Tickets: 0911 – 231 – 4000 oder www.tafelhalle.de
FAQ
„Unsere Zeitgenossen sind ständig von zwei widerstreitenden Leidenschaften geplagt: sie fühlen das Bedürfnis, geführt zu werden, und dabei die Lust, frei zu bleiben.“ (Alexis de Tocqueville – 1956)
Kritik //
FAQ
Kölnische Rundschau 23.04.2016 / Autor Bernhard Krebs: „TRIPPELN ZUR ZITATENFLUT“
„[..] köstlich absurde Performance- und Sprechtheater-Produktion.
[..] Die Archivarinnen des kollektiven Gedächtnis (Lisa Sophie Kusz, Melissa Moßmeier und später die hinzukommende „Neue“ (Annika Weitershagen) kreisten in ihrer verspielten und von Elisabeth Pless tadellos choreografierten Performance immer wieder um den Tisch.“
[..] Eine spannende und witzige interkulturelle Meinungscollage über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg. „FAQ“ wirft eher Fragen auf, als Antworten zu geben. Der Abend strotzt aber vor Komik und intellektueller Anregung.“
„.. am Nerv der Zeit. Das Neue. Das Unbekannte. Das ist FAQ, nicht diese programmierten Frage- und Antwortsysteme für alle vermeintlichen Problemfälle, sondern ganz anders, nämlich das Aufbrechen scheinbar selbstevidenter Maximen. Und das geschieht gut.“ (gunwalt.de / April 2016)
„.. Mit absurder Genauigkeit durchforstet „frequentlyaskedquestions“ den medialen Sprachkosmos nach Zitaten und Sprachfragmenten zum fremden Anderen und zeigt: Egal wo, schon immer haben sich Menschen die gleichen Fragen gestellt.“ (Stadtrevue, P. Schindler / Mai 2016)
INHALT
Und plötzlich sitzt da diese Neue am Tisch. Die Andere? Eine Fremde? Wo kommt sie her? Was will sie? Und warum spricht sie nicht? Die beiden Archivarinnen des kollektiven Gedächtnisses sind verwirrt.
“Allzu tiefes Schweigen macht mich so bedenklich wie zu lauter Schrei.”
In FAQ wird die Bühne zum Konferenzsaal losgelöster Zitate. Hier strandet ein Mensch und trifft auf eine Welt aus Sprachteilchen – von Sophokles bis Lobo, von Gandhi bis Goebbels. Noch schweigt die Neue. Kann dies gewaltlos bleiben?
FAQ untersucht, wie der mediale Sprachkosmos bewusst und unbewusst Weltbilder und Wertegefüge prägt – und warum sich Menschen über Jahrhunderte und Kulturgrenzen hinweg immer wieder die gleichen Fragen stellen.
Eine schreiende Hysterie als Reaktion auf das Jetzt.
Absurdes Theater bespickt mit der Ernsthaftigkeit der Realität. … Oder war es andersrum?
BESETZUNG
IDEE/TEXT: Simon Howar
REGIE: Elisabeth Pleß
SCHAUSPIEL: Lisa Sophie Kusz, Melissa Moßmeier, Annika Weitershagen
MUSIK: Albrecht Maurer
BÜHNE/KOSTÜM: Viola Sophie Schuldner
DRAMATURGIE/TECHNIK: Volker Becker
WISSENSCHAFTL. BERATUNG: Dipl.-Soz.wiss. Davide Brocci, Bernd Draser M.A.
HINTERGRUND
Pegida, AfD, NSA-Spionage, Grexit, Ukraine-Konflikt, Kölner Silvesternacht, …
Im Angesicht des wachsenden Krisenspektrums auf vielen verschiedenen Feldern wird immer deutlicher, wie unterschiedliche Weltbilder, Wertevorstellungen und Begriffsinhalte tiefe Gräben zwischen beständig geglaubten Wertegemeinschaften auftun.
Quer durch alte und neue Medien wird zu Themen wie Europa, Religion, Familie, Privatsphäre und Freiheit leidenschaftlich diskutiert, gestritten und gekämpft. Dabei sind die Grenzen
der Diskussion schnell überschritten, die Themen sind persönlich, die dahinterstehenden Überzeugungen kaum verhandelbar.
FAQ bemüht die Kulturgeschichte: Zitate und Sprachfragmente – als wesentliche Bestandteile des kulturellen Gedächtnisses – bilden eine interkulturelle Meinungscollage über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg.
Dabei steht nicht die (Wieder-)Erkennbarkeit und (Neu-)Verortung der einzelnen Zitate im Vordergrund, sondern das Aufbrechen scheinbar selbstevidenter Maximen.